Interview mit Iris Schrepfer (Homöopathin und Heilpraktikerin) — Die bedarfsorientierte Ernährung im Fokus und Tipps aus der Ernährungsschatzkiste

Januar 15, 2019

Freunde essen an Tisch ein leckeres Abendessen

Iris Schrepfer ist Homöopathin IKH und kant. appr. Heilpraktikerin und führt eine Gesundheitspraxis in Stein AR, wo sie mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise Menschen unterstützt, Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen. Zudem gibt sie BoE Einführungskurse und ist Präsidentin des Vereins für Bedarfsorientierte Ernährung, kurz BoE.

Ich spreche heute im Interview mit Iris über die bedarfsorientierte Ernährung. Iris erzählt von ihren Erfahrungen damit und gibt wertvolle Tipps für den Alltag. Wusstest du zum Beispiel, welche Nahrungsmittel deine Konzentration unterstützen können?

Zudem teilt sie mit uns Informationen über den Verein für Bedarfsorientierte Ernährung, welcher wertvolle Arbeit in der ganzen Schweiz leistet.

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Liebe Iris, herzlich Willkommen. Ich lege gleich mit den Fragen los…

Du arbeitest ja in deiner Gesundheitspraxis unter anderem auch mit der bedarfsorientierten Ernährung. Wie bist du auf diese Ernährung gekommen?

Das war durch Erfahrungen mit meinem erstgeborenen Sohn. Als Baby litt er unter Hautausschlägen und Ekzemen. Elisabeth Styger, eine Pionierin der bedarfsorientierten Ernährung, wohnte im gleichen Dorf. Wir kannten uns schon länger. Sie hat sich meinen Sohn angeschaut und gab mir Ernährungstipps bezüglich der Hautausschläge.  Diese Tipps waren sehr hilfreich.
So kam ich auf die bedarfsorientierte Ernährung und begann mich in Kursen bei Elisabeth weiterzubilden. Ich probierte die BoE in meinen Familienalltag beim Essen einzubringen. Was mir mehr oder weniger auch gelang.

Was bedeutet eigentlich bedarfsorientiert? Kannst du erklären worauf in der bedarfsorientierten Ernährung geachtet wird?

Die „Bedarfsorientierte Ernährung“ basiert auf dem Wissen des deutschen Heilpraktikers Heinrich Tönnies (1936 – 2006) und versteht sich als Synthese aus modernen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und über 40 jähriger praktischem Erfahrungswissen. Im Zentrum der BoE steht immer die Individualität. Je nachdem in welcher körperlichen Verfassung wir sind, wo wir uns klimatisch befinden, in welchem Alter wir sind, welches Geschlecht wir haben, sollte die Ernährung immer individuell, eben bedarfsorientiert angepasst werden.

Was ist für dich der grösste Unterschied der bedarfsorientierten Ernähurung gegenüber anderen Ernährungsformen?

​Ich denke einer der grössten Unterschiede ist, dass in der bedarfsorientierten Ernährung stark auf den Rhythmus des Menschen geachtet wird.

Das heisst zum Beispiel, der Tagesrhythmus wird berücksichtigt. Morgens etwa empfehlen wir etwas eiweisshaltiges zu essen um den Magen und den Stoffwechsel anzuregen. Abends hingegen auf Eiweiss zu verzichten und der Magnesiumzufuhr durch gedämpftes Gemüse viel Beachtung zu schenken.

Welches war einer der schönsten Erfahrungen mit der bedarfsorientierten Ernährung, die du gemacht hast (sei es in deiner Praxis oder persönlich)?

Das ist schwer zu sagen, da es sehr viele schöne Erfahrungen gab. Sicherlich war es wunderbar, wie schon berichtet, dass die bedarfsorientierte Ernährung einen so guten Effekt auf die Hautausschläge meines Sohnes hatte.

Ich finde es auch immer wieder toll, bei mir selber zu merken, wie ich durch Gerste oder Haferflocken warm bekomme, wenn ich kalt habe.  Das ist eine hilfreiche Wirkung.

Kürzlich hatte ich auch wieder eine schöne Erfahrung mit dem kurz gezogenen Schwarztee (Schwarztee maximal 15 Sekunden gezogen). Ich war an einer intensiven Weiterbildung und bekam Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Ein kurz gezogener Schwarztee half mir, mich rasch besser zu fühlen. Er regt die Magenkraft an und stabilisert den Kreislauf. Mit kurz gezogenem Schwarztee habe ich schon viele gute Erfahrungen gemacht, zum Beispiel auch bei Kunden, die mit saurem Aufstossen zu kämpfen haben.

Auch ist es immer wieder schön zu sehen wie sich die Schlafqualität verbessert, wenn auf tierische Eiweisse verzichtet wird am Abend. Oder wie sich die Müdigkeit verflüchtigt bei einem Maissüppchen Apéro.

Die bedarfsorientierte Ernährung bietet natürlich umfassende Erkenntnisse und Empfehlungen. Magst du uns ein paar wertvolle Tipps aus der bedarfsorientierten Ernährung weitergeben?

Gerne gebe ich ein paar Tipps:

  • Salz finde ich eine tolle Sache. Wenn man sich nicht mehr konzentrieren kann und einen schummerigen Kopf hat, zum Beispiel an einem langen Kurstag oder in der Schule, dann hilft etwas Salz (zum Beispiel ein paar Salzbrezel, Salzstangen, gesalzene Nüsse, etc.), um sich wieder besser konzentrieren und fokussieren zu können.
  • Bei einer Erkältung empfehle ich, nicht zu viele Orangen und Mandarinen zu essen. Denn diese Früchte enthalten viel Chrom. Chrom lässt unseren Zinkspiegel sinken (es sind Gegenspieler), und Zink ist sehr wichtig für unser Immunsystem.  
  • Hilfreich finde ich auch den Tönnies Schnaps (Eine Mischung aus Kalmuswurzel und Bitterorangenschalen, eingelegt in Grand Marnier oder auch nur in Wasser über Nacht). Es ist eine super Verdauungshilfe. Vor oder nach dem Essen ein paar Stückchen kauen, das regt den Magen und die Verdauungskraft an.
  • Bei Prüfungsstress sind gelbe Erbsen super, auch für Kinder. Gelbe Erbsen enthalten viel Mangan. Mangan macht ruhiger und ausgeglichener und es hilft gelerntes hervorzubringen. Man kann gelbe Erbsen als Erbsensuppe oder zum Beispiel als Humus zubereiten. (Mehr über Mangan erfährst du auch in diesem Blog)
  • Obst und Gemüse sollten nicht tiefgekühlt werden (ausser grüne Erbsen und Federkohl, die erleben in der Natur auch Frost). Und zwar wegen dem Darm. Denn beim Tiefkühlen werden Fasern zerstört, was zu Darmstörungen führen kann. Fleisch, Fisch und Brot kann man problemlos tiefkühlen.
Es gibt ja in der Schweiz auch einen Verein für Bedarfsorientierte Ernährung. Was ist das Ziel des Vereins und wo findet man Informationen zum Verein?

Das Ziel des Vereins ist es, die bedarfsorientierte Ernährung nach Tönnies bekannter zu machen, mehr Leuten den Zugang zu dieser Ernährungsform zu ermöglichen und sicherzustellen, dass das wertvolle Wissen nicht verloren geht. So werden zum Beispiel auch regional Informationsanlässe oder Kurse organisiert, um dieses Wissen an Interessierte weiterzugeben. Dafür haben wir unsere BeraterInnen, die gerne weiterhelfen.

Den Verein gibt es seit über 10 Jahren, er wurde  im Jahre 2008 gegründet. Weitere Infos zum Verein findet man auf der Homepage. www.boe-verein.ch
Auf der Homepage findet sich zum Beispiel auch eine Liste mit Therapeuten und Berater aus der ganzen Schweiz, die mit bedarfsorientierte Ernährung arbeiten.

Und kann man auch Mitglied werden beim Verein?

Klar, wir freuen uns über alle Interessenten.
Als Vereinsmitglied erhälst du vier Mal im Jahr eine Tippkarte mit wertvollen Infos zur bedarfsorientierten Ernährung. Diese werden von unseren Ernährungsberatern und Therapeuten geschrieben, die Experten auf diesem Gebiet sind. Die Tippkarten helfen dir, dran zu bleiben und neue Inputs zu erhalten.

Mit deinem Mitgliederbeitrag (50.- CHF pro Jahr) unterstützt du unsere Arbeit.  Zum Beispiel wurde dadurch möglich gemacht, dass wir die Vorträge und Unterlagen vom Begründer Heinrich Tönnies digitalisiert haben und diese Informationen somit auch für zukünftige Generationen nicht verloren gehen. Auch kann man, wenn man will, mithelfen den Verein zu gestalten und Anlässe zu organisieren.

Liebe Iris, herzlichen Dank für das interessante Interview und deine wertvolle Zeit.

Über Iris Schrepfer

"Meine Motivation ist es, zusammen mit Ihnen die Ursache von Störungen zu finden und diese mit meinen sanften Therapieformen zu behandeln. Gleichzeitig unterstütze ich Sie auf der Basis einer ganzheitlichen Betrachtungsweise allenfalls Ihren Weg neu auszurichten, um so Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen."

Iris Schrepfer

Foto: Iris Schrepfer

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