Augenübungen haben einen positiven Effekt auf das Nervensystem, da unsere Augen direkt mit dem Gehirn und darüber hinaus mit dem autonomen Nervensystem verbunden sind. Die Bewegungen und Fokussierungen der Augen beeinflussen spezifische Bereiche des Gehirns und des Nervensystems, die mit Entspannung, Aufmerksamkeit und Stressregulation zusammenhängen. Hier sind einige Gründe, warum Augenübungen oft in der Arbeit mit dem Nervensystem genutzt werden:
1. Verbindung zum Vagusnerv und Parasympathikus
Durch gezielte Augenübungen wird der Vagusnerv indirekt aktiviert. Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle für Entspannung und Regeneration, da er den Körper in den „Ruhemodus“ versetzt. Besonders beim langsamen und sanften Bewegen der Augen nach rechts und links wird eine parasympathische Antwort gefördert, die das Nervensystem beruhigt.
2. Förderung von Sicherheit und Entspannung
Die Position und Bewegung unserer Augen kann das Nervensystem beeinflussen, wie wir auf Stress oder Bedrohung reagieren. Durch das Trainieren von ruhigen Augenbewegungen und Fokussierungen signalisieren wir unserem Gehirn, dass wir uns in einer sicheren Umgebung befinden. Diese Signale können stressbedingte Reflexe reduzieren und den Körper in einen Zustand der Entspannung und Ruhe versetzen.
3. Verbesserung der Gehirnverbindungen und Gehirnbalance
Augenbewegungen stimulieren die neuronalen Netzwerke im Gehirn und stärken die Verbindung zwischen den beiden Hirnhälften. Übungen wie langsame, kontrollierte Augenbewegungen oder Fokussieren in verschiedenen Entfernungen aktivieren den prämotorischen Kortex und das limbische System, was zu einer besseren Balance und emotionalen Stabilität beitragen kann.
4. Regulation des Sympathikus bei Anspannung und Stress
Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der auf Stress und Gefahr reagiert. Menschen in einem Zustand der Daueranspannung neigen oft zu fixiertem Blickverhalten oder starren sogar, was die Anspannung verstärken kann. Augenübungen helfen dabei, diese „Starre“ zu lösen, indem sie die Augen in Bewegung bringen und damit ein entspannteres, dynamisches Verhalten fördern. Das Nervensystem wird angeregt, von Anspannung in einen flexibleren Zustand zu wechseln.
5. Unterstützung der Körperwahrnehmung und Koordination
Unsere Augen sind auch direkt mit unserer Körperwahrnehmung und Koordination verbunden. Übungen wie das bewusste Schwenken oder Fixieren der Augen helfen, die Propriozeption (Körperwahrnehmung) zu verbessern und das Nervensystem in einen synchronisierten Zustand zu versetzen, was beruhigend wirkt und die Selbstregulation stärkt.
fazit
Augenübungen sind eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, das Nervensystem zu unterstützen. In meinen Gruppenkursen und Einzelsitzungen integriere ich sie – neben weiteren bewährten Methoden – gezielt, um das Nervensystem sanft zu regulieren. Wenn du lernen möchtest, deinen Körper besser zu verstehen, Stress abzubauen und mehr innere Ruhe zu finden, bist du herzlich eingeladen, an meinen Kursen oder Einzelsitzungen teilzunehmen.